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In allen Zeitschriften, in denen ich etwas über Backup auf CD's gelesen habe, kommen immer furchtbar umständliche Konstruktionen mit den bekannten Tools 'mkisofs' und 'cdrecord' zur Sprache. Meist begnügen sich die darin gegebenen Anleitungen damit, aus einem Verzeichnis mit 'mkisofs' ein ISO-Filesystem zu erstellen und dieses per 'cdrecord' auf eine CD zu brennen.
Ich habe jedoch - wie jeder andere da draussen auch - Dateien aus mehreren Verzeichnissen auf eine CD zu sichern. Mit den bekannten Tipps kommt man bei diesem Wunsch nicht weiter. Bisher habe ich mir mit einem Skript geholfen, das alle zu sichernden Dateien und Verzeichnisse mittels 'tar' in einem temporären Verzeichnis gesammelt hat, den Inhalt dieses Verzeichnisses in ein ISO-Filesystem konvertiert hat und dieses zu guter Letzt auf eine CD gebrannt hat. Nicht eben elegant, oder?
Eine weitere Alternative, nämlich ein richtiges Backup-Programm, scheint mir auch eher in Richtung "Overkill" zu gehen. Abgesehen davon gehen viele dieser Programme von Streamern als Sicherungsmedien aus, so dass ich in diese Richtung noch nie etwas ausprobiert habe.
Auf Freshmeat bin ich auf ein geniales Paket namens "cdbackup" gestossen, dass folgendes kann:
Man muss sich also immer vor Augen halten, dass die in dem Paket enthaltenen Binaries ihre Aufgabe über Pipes erledigen:
Man braucht zum Einsatz dieses Paketes letzten Endes also nur ein Archiv-Programm ($PROGRAMM), das nach STDOUT schreiben und von STDIN lesen kann (Hint: Die üblichen Verdächtigen sind hier 'tar', 'cpio' oder 'afio'). Ich gehe im folgenden aber nur auf 'tar' ein.
Da die CD's im raw-mode geschrieben sind, haben sie kein Dateisystem und können folglich auch nicht gemountet werden. Dieser Umstand hat Vorteile, wie
und Nachteile
Ich gehe im folgenden von folgenden Voraussetzungen aus:
Brenner Device | /dev/cdrecorder |
CD-ROM Device | /dev/cdrom |
SCSI-ID des Brenners | 0,6,0 |
Brenngeschindigkeit | 2-fach |
Kapazität des Rohlings | 650 MB |
Im Prinzip ist die Sicherung furchtbar einfach. Man lege einen Rohling ein und tippe folgendes:
#tar cfv - /home /etc /root | cdbackup -d /dev/cdrecorder -r 0,6,0 -s 2 -l 650
Mit diesem Befehl sichert man drei bestimmte Verzeichnisse. Sollten diese nicht auf eine einzelne CD passen, fordert 'cdbackup' zu gegebener Zeit einen weiteren Rohling an. So kann man beispielsweise auch ein komplettes System auf CD's sichern.
'cdbackup' schreibt die erste Sicherung in Track 1 des Rohlings, die zweite in Track 2... Auf einer CD lassen sich also mehrere Backups unterbringen, wenn man das denn brauchen sollte ;-)
Und noch etwas: Man sollte mit 'tar' nie komprimierte Backups erstellen, da im Falle des Kippens eines einzelnen Bits beim Komprimieren das ganze Backup nach dem gekippten Bit zerstört ist. Wenn man unbedingt komprimierte Backups verwenden will, sollte man auf 'afio' ausweichen, das nicht das gesamte Archiv, sondern Datei für Datei komprimiert.
Eine Trackliste auf dem Medium kann man folgendermassen betrachten:
# cdrestore -d /dev/cdrom -q
Eine Liste der gesicherten Dateien gibt folgender Befehl aus:
# cdrestore -d /dev/cdrom -t 1 | tar -tf -
Eine Sicherung spielt man vollständig mit folgendem Befehl zurück:
# cdrestore -d /dev/cdrom -t 1 | tar -xvf -
Eine einzelne Datei extrahiert man mit dem Befehl:
# cdrestore -d /dev/cdrom -t 1 | tar -xvf - pfad/zu/datei
Die o. a. Befehle müssen aus dem root-Verzeichnis ('/') aufgerufen werden, wenn die Rücksicherung an die richtige Stelle erfolgen soll, da 'tar' i.d.R. keine absoluten Pfade speichert.
Viel Spass beim Sichern!
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